Kostenloser Versand ab 50€!

Beton ist einer der am häufigsten verwendeten Baustoffe weltweit. Er ist überall zu finden: in Gebäuden, Brücken, Straßen und sogar in Kunstwerken. Doch was genau ist Beton, und warum ist er so wichtig für die Bauindustrie? In diesem Artikel erfährst du, woraus Beton besteht, wie er hergestellt wird und warum er für unsere moderne Welt unverzichtbar ist.

Die Geschichte des Betons

Beton ist kein neuer Baustoff – seine Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Schon vor über 2000 Jahren nutzten die Römer eine Vorform des heutigen Betons, den sogenannten "Opus Caementitium". Der "römische Beton" war eine Mischung aus Kalk, Wasser, Sand und Gestein. Die Römer setzten diesen Beton ein, um einige der beeindruckendsten Bauwerke der Welt zu errichten, wie zum Beispiel das Pantheon in Rom. Die Kuppel dieses Gebäudes ist bis heute die größte freitragende Betonkuppel der Welt.

Die Bestandteile von Beton

Bis zur Entwicklung des modernen Betons, war Beton bekannt als „3-Stoff-Gemisch“:

  • Zement
  • Gesteinskörnungen (Sand/Kies)
  • Wasser

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden dem Beton noch Zusatzmittel und Zusatzstoffe hinzugefügt, um bestimmte Frisch- und Festbetoneigenschaften positiv zu beeinflussen. Seitdem spricht man vom sogenannten „5-Stoff-Gemisch“:

  • Zement
  • Gesteinskörnungen (Sand/Kies)
  • Wasser
  • Zusatzmittel (Fließmittel, Stabilisierer, Entschäumer, etc.)
  • Zusatzstoffe (Silikastaub, Gesteinsmehl, Trass, etc)

Zement: Zement ist ein sogenanntes "hydraulisches“ Bindemittel. Bedeutet, dass er auch unter Wasser bzw. unter Ausschluss von Luft vollständig aushärtet. Zement besteht aus Kalkstein und Ton (Mergel), welcher bei 1450°C (bis zur Sinterung) gebrannt und anschließend zusammen mit weiteren Haupt- und Nebenbestandteilen, fein gemahlen wird. Sobald Zement mit Wasser in Kontakt kommt, beginnt eine chemische Reaktion, die als Hydratation bezeichnet wird. Diese Reaktion sorgt dafür, dass der Zement aushärtet und die Gesteinskörner fest miteinander verbindet. Damit der Zement verarbeitbar bleibt, sobald er mit dem Wasser in Berührung kommt, werden werksseitig bis zu 5% Gips (Nebenbestandteil - da unter 5%) dazugegeben. Wichtig! Die Zugabe von Gips darf nur werksseitig erfolgen! Niemals vom Anwender!

Gesteinskörnungen: Zu den Gesteinskörnungen gehören Sand, Kies oder Splitt aus verschiedenen Gesteinsarten, häufig kommt Granit zur Anwendung. Es dürfen nur „geeignete“ Gesteinskörnungen zum Einsatz kommen. Bezüglich der „Eignung“ spielen viele Faktoren eine Rolle, unter anderem:

  • Druckfestigkeit
  • Säurebeständigkeit
  • Frost-Tausalz-Widerstand
  • Abriebfestigkeit
  • Chloridgehalt

Sie bilden das "Gerüst" des Betons und machen den größten Teil seines Volumens aus. Durch das Mischen verschiedener Korngrößen entsteht ein dichtes Gefüge, welches maßgeblich für die Betonfestigkeit ist.

Wasser: Ohne Wasser kein Beton. Das Wasser ist notwendig, um die Hydratation zu aktivieren und die Mischung verarbeitbar zu machen. Zemente benötigen etwa 40% ihres Eigengewichts, um den Hydratationsprozess vollständig abzuschließen. Wird mehr Wasser hinzugegeben als vom Zement gebunden werden kann (sog. „Überschusswasser“), führt dies zwar zu einer besseren Verarbeitbarkeit des Betons aber gleichzeitig auch zu einer verringerten Festigkeit. Hintergrund ist, dass das „Überschusswasser“ aus dem erhärteten Beton verdampft und Kapillarporen im Betongefüge hinterlässt, wodurch die Festbetoneigenschaften in nahezu jeder Hinsicht negativ beeinflusst werden.

Zusatzmittel und Zusatzstoffe: Zusatzmittel sind chemische Stoffe, welche dem Beton in kleinen Mengen zugesetzt werden, um bestimmte Frisch- oder Festbetoneigenschaften zu verbessern, wie z. B. Konsistenz, Dichtigkeit, Erstarrungsgeschwindigkeit, Luftporengehalt, etc.

Zusatzstoffe sind Stoffe, welche häufig in so großen Mengen zugegeben werden, dass sie bei der Stoffraumrechnung berücksichtigt werden müssen. Sie sollen vor allem die Konsistenz des Frischbetons als auch die Festigkeit und Dichtigkeit des Festbetons positiv beeinflussen.

Vom Frisch- zum Festbeton

Frischbeton ist die Bezeichnung für Beton, bevor er ausgehärtet ist. In diesem Zustand ist er noch verarbeitbar und kann in jede gewünschte Form gegossen werden. Sobald der Beton ausgehärtet ist, spricht man von Festbeton. Zementleim -> Zementgel -> Zementstein.

Die Festigkeit des Betons hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Mischungsverhältnis von Wasser und Zement (der sogenannte „Wasserzementwert“), die Art der verwendeten Gesteinskörnungen sowie die verwendete Sieblinie. Beton muss in der Regel etwa 28 Tage aushärten, um seine volle Festigkeit zu erreichen.

Verschiedene Arten von Beton

Je nach Anwendungsbereich gibt es unterschiedliche Arten von Beton:

Normalbeton: Die gebräuchlichste Form von Beton, welche für viele Bauprojekte verwendet wird. Er besteht aus den oben genannten Hauptbestandteilen und wird in Gebäuden, Brücken und Straßen verarbeitet.

Leichtbeton: Leichtbeton wird häufig im Wohnungsbau verwendet, wo eine gute Wärmedämmung oder ein geringes Gewicht für Transport, Montage und Gebrauch benötigt wird. Dabei kommen leichtere Gesteinskörnungen wie Bims oder Blähton zum Einsatz.

Schwerbeton: Dieser Beton ist besonders dicht und schwer und wird vor allem für den Strahlenschutz in Krankenhäusern oder Kernkraftwerken eingesetzt. Ballastgewichte in Schiffen oder Kontergewichte für Kräne und Brückenwiderlager sind weitere Anwendungsgebiete. Als Zuschlag wird häufig Stahlschrott verwendet.

Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit

Beton hat einen Ruf als umweltfreundlicher Baustoff, wenn er richtig eingesetzt wird. In der Betonherstellung werden Recyclingmaterialien verwendet, und durch den Einsatz von sogenannten sekundären Rohstoffen kann der Verbrauch natürlicher Ressourcen reduziert werden. Zudem bietet Beton die Möglichkeit, Bauwerke zu errichten, die über viele Jahrzehnte genutzt werden können, was langfristig Ressourcen schont.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Herstellung von Zement – einem Hauptbestandteil von Beton – energieintensiv ist und CO2-Emissionen verursacht. Deshalb wird in der Forschung mit Hochdruck daran gearbeitet, alternative Bindemittel zu entwickeln, welche umweltfreundlicher sind.

Die Bedeutung von Beton in der modernen Welt

Beton ist aus unserer modernen Welt kaum noch wegzudenken. Er ist überall zu finden – in den Straßen, die wir befahren, in den Brücken, die wir überqueren, und in den Gebäuden, in denen wir leben und arbeiten. Die Vielseitigkeit von Beton macht ihn zu einem unverzichtbaren Baustoff für viele verschiedene Bauprojekte.

Beton kann in nahezu jede Form gegossen werden, was Architekten und Ingenieuren große gestalterische Freiheit bietet. Außerdem ist er sehr langlebig und kann extremen Wetterbedingungen standhalten. Diese Eigenschaften machen Beton zu einem der wichtigsten Baustoffe unserer Zeit.

Fazit

Beton ist ein faszinierender Baustoff mit einer sehr langen Geschichte und einer großen Zukunft. Seine Vielseitigkeit, Festigkeit und Beständigkeit machen ihn zu einem unverzichtbaren Material für die Bauindustrie. Mit der Weiterentwicklung umweltfreundlicherer Herstellungsmethoden wird Beton auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Gestaltung unserer Infrastruktur und unserer Architektur spielen.

Latest Stories

Dieser Abschnitt enthält derzeit keine Inhalte. Füge über die Seitenleiste Inhalte zu diesem Abschnitt hinzu.